Haarausfall!
Wer von uns kennt das Problem mit den Haaren nicht. Volles, gänzendes und schönes Haar sind in unserer Gesellschaft ein Zeichen für Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden. Aber Haarausfall stellt nicht nur ein kosmetisches Problem dar.
Das Haar macht 3 verschiedene Entwicklungsphasen durch. Die längste Phase ist dabei die Wachstumsphase mit ungefähr 6 Jahren. Die beiden anderen Übergangs- und Ruhephase dauern jedoch nur wenige Tage bis Wochen. Im Frühling und besonders aber im Herbst weisen wir einen natürlichen Haarausfall vor, in dem die Haare vermehrt ausfallen und langsamer wachsen. Ein Verlust der doppelten Haarmenge wie im Sommer kann dabei normal sein. Der Zustand dauert in der Regel nur einige Wochen an und kann als Umstellung auf die winterliche Jahreszeit verstanden werden.
Die Radio-Apothekerin
Mag. pharm. Susanne Matschnigg
Jeder von uns hat ca. 100000- 150000 Haare am Kopf. Blonde Menschen haben die meisten Haare.
Haarausfall, oder Alopezie genannt, liegt dann vor, wenn über eine längere Zeit mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen. Es fallen so viele Haare aus, dass unsere Haarpracht sichtbar weniger wird oder runde, kahle Stellen entstehen.
Es gibt verschiedene Arten des Haarausfalls:
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anlagebedingter Haarausfall: ist genetisch bedingt und nicht reversibel. Es ist mit rund
90% die häufigste Art des Haarausfalls und ist gekennzeichnet durch Glatzen oder
Geheimratsecken bei Männern und eine Lichtung des Mittelscheitels bei Frauen.
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diffuser Haarausfall: gleichmäßiger Haarausfall verteilt am ganzen Kopf
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kreisrunder Haarausfall: runde, kahle Stellen, lokal begrenzt. Dieser ist reversibel und tritt häufig zw. dem 20-40 Lebensjahr auf.
Vielfältige Ursachen:
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Frauen in den Wechseljahren (bei Frauen, die zu viel Testosteron bilden, kann es zu
einem hormonell bedingten Haarausfall kommen. Der Anteil der weiblichen Hormone
geht in dieser Phase zurück)
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erbliche Vorbelastung ( zu viel Testosteron)
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Schilddrüsenerkrankungen (hormonell)
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Schwangerschaft und Stillzeit (temporär und hormonell)
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dauerhafter Stress (verkürzte Wachstumsphase)
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extreme und zu schnelle Diäten
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im Alter (verkürzte Wachstumsphase)
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Mangel an Mikronährstoffen
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Chemo- und Strahlentherapien
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bestimmte Arzneimittel und chronische Erkrankungen
Auch die Balance der Psyche, akuter Stress und der Säure/Basen- Haushalt und Umweltgifte beeinflussen unser Haarwachstum und können Haarausfall begünstigen. Und diese Faktoren sind wiederum abhängig von der täglichen Versorgung unseres Körpers mit Vitaminen und Mineralstoffen. Hauptursache des diffusen Haarausfalls ist demnach ein Nährstoffmangel, besonders ein Mangel an den B- Vitaminen. Hier ist vor allem das Vitamin H oder Biotin zu nennen. Weiters wichtig für ein gesundes Haarwachstum sind die Aminosäuren Methionin und Cystein, Silizium, Zink, Kupfer, Eisen und Vitamin C. Mangelt es an diesen wichtigen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, fällt es dem Körper schwerer, gesunde und kräftige Haare zu bilden. Am liebsten wäre uns natürlich ein Präparat/ Nahrungsergänzungsmittel, das nach ein paar Tagen schon wirkt. Aber das gibt es leider nicht. Allen Haarwuchsmitteln gemeinsam ist eine längere Anwendungszeit über mindestens 3-6 Monate, denn so lange braucht das Haar, bis es gesund nachgewachsen ist. Bei der Ernährung sollten wir vor allem auf einen hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren achten, die dem Haar auch zu mehr Glanz und Geschmeidigkeit verhelfen können. Die benötigte Tagesmenge davon ist dann etwa in 1-2 EL Sesam-, Leinsamen-, Mais- oder Distelöl enthalten. Ausserdem sollten regelmäßig hochwertige Proteine z.B. aus Eiern, Milch, Fisch, magerem Fleisch oder Hülsenfrüchten gegessen werden.
Shampoos und spezielle Haartinkturen unterstützen dabei die orale Einnahme verschiedener Präparate. Shampoos und spezielle Haartinkturen können die orale Einnahme der verschiedenen Nahrungsergänzungsmittel ergänzen. Vor allem empfehlenswert sind hierbei natürliche Produkte der Dermokosmetik ohne fremde Chemikalien.
Unterstützend kann man auch die Heilkraft der Natur nutzen und Haartinkturen auf pflanzlicher Basis verwenden. Klettenwurzelöle und -extrakte fördern die Durchblutung der Kopfhaut. Auch Brennessel- und Rosmarinwasser haben eine anregende Wirkung auf die Durchblutung der Kopfhaut. Kamillen- und Aloe Vera- Extrakte sorgen für glänzende Haare und beruhigen die Kopfhaut. Malve und Lindenblüte geben feinem, empfindlichen Haaren Kraft und Volumen und beruhigen ebenso die Kopfhaut.
Ein paar einfache Tipps, um das Haar schön und gesund zu erhalten sind: milde Shampoos verwenden, Haare nur alle 3-4 Tage waschen, keine zu engen Haargummis und Zöpfe tragen, regelmäßige Kopfhautmassagen für eine gute Durchblutung.
Schneiden und Rasieren hat keinen Einfluss auf das Haarwachstum, jedoch sollte man auf eine Dauerwelle verzichten und die Haare nie zu heiss waschen und föhnen. Durch intensive Sonneneinstrahlung, Salz- und Chlorwasser trocknet das Haar aus und Spliss und Haarbruch sind die Folge. Regelmäßige Feuchtigkeitskuren sind dabei empfehlenswert.
Kleiner Rezepttipp für ein pflanzliches Haarshampoo unterstützend bei Haarausfall: ein mildes Naturshampoo nehmen und 30 Tropfen Rosmarinöl, 10 Tropfen Lavendelöl und 10 Tropfen Thymianöl dazugeben.
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